In der Tat, es war ganz schön frisch bei unserem letzten Dönerdate. Zugig, könnte man sagen. Der Wind pfeift rund um die S-Bahnstation Yorckstraße und da Hisar stets gut besucht ist, mussten wir erst mal Schlange stehen, bis wir dran waren. Eine Zigarettenlänge blieb uns Zeit. Die braucht man auch, denn bei Hisar Fresh Food Yorckstraße kann man sich entscheiden.
Links oder rechts??
Hisar bietet einen einzigartigen Service: an zwei Fenstern kann der Gast unterschiedliche Gerichte bestellen. Naja, unterschiedliche Gerichte ist vielleicht etwas übertrieben. Stellt man sich ans linke Fenster, kann man einen Döner mit Chickenfleisch bestellen. Ja, Chicken. Am rechten der beiden Fenster erhält man einen Beefdöner. Beef.
Die Preise der beiden Dönervariationen unterscheiden sich leicht im Preis, allerdings sollte das die Kaufentscheidung nicht weiter beeinflussen. Ganz normaler Standardpreis für einen nicht-Hühnchen-Döner von 3,50 Euro. Die Länge der Schlange vor den Fenstern könnte da schon eher den Ausschlag für Huhn oder Rind geben.
Gleich wo man sich anstellt, die Jungs von Hisar Fresh Food sind sehr freundlich, flink, hilfsbereit und witzig. Berliner Migrantencharme wird hier groß geschrieben. Das gefällt uns!
Das Ambiente
Wir bestellen drei Döner mit Rindfleisch. Einmal mit Kräutersoße, einmal mit Kräuter- und Knoblauchsoße und einmal nur scharf. Salat komplett. Der nette Hisarmensch nimmt auch Sonderwünsche entgegen und setzt sie um. Respekt dafür. Hisar setzt anscheinend immer ausreichend Mitarbeiter ein. Es dauert nicht lange, bis wir unseren Döner in den Händen halten. Drei Ayran dazu. Da es kalt und hässlich ist draußen, besuchen wir den relativ großzügigen Gastraum. Er ist nicht allzu einladend. Hisar gehört einrichtungstechnisch definitiv zu den rustikaleren, türkischen Schnellimbissen. Aber sauber. Das genügt uns.
Der Döner
Das Dönerbrot ist schön aufgebacken. Es handelt sich um das klassische Viertel-Fladenbrot, wie man es von überall kennt. Der Salat ist knackig und bunt gemischt. So weit, so gut. Das Fleisch selbst überzeugt mich nicht. Ich muss gestehen, den Spieß hab ich mir nicht genauer angeguckt, aber im Brot finden sich lange Streifen von Pressrindfleisch, die noch dazu nicht besonders warm sind. Ja, es ist kalt an der Yorkstraße, aber muss deshalb auch unser Döner schon kalt sein, als wir sitzen?
Abgesehen von der fragwürdigen Konsistenz des Fleischs finden wir auch den Geschmack nicht großartig. Nebenbei auch noch zu trocken. Einigermaßen knusprig ist es, aber grundsätzlich ist das Fleisch nicht so lecker wie erhofft. Da wir alle drei einen Beefdöner bestellen, werden wir bei nächster Gelegenheit auch noch einen Chickendöner kosten. Vielleicht kann Hisar dann beim Thema Fleisch wieder Punkte sammeln.
Geschmacklich macht die Soße bei uns allen dreien wieder einiges wett. Der Döner schmeckt uns insgesamt schon. Nicht zu viel Soße, es tropft nicht aus allen Seiten. Aber genug, um bis zum letzten Bissen ein saftiges Esserlebnis zu haben. Das Zusammenspiel aller Komponenten ist ausgewogen und gefällt.
Fazit
Hisar besticht vor allem mit weichen Faktoren. Die Jungs sind nice, das Setting cool und real.
Allerdings macht der Spieß vieles kaputt. Das Fleisch ist einfach nicht der Hammer. Es war halt nicht so geil. Wir kommen trotzdem gerne wieder, keine Sorge. Nächsten Mal dann Chicken.
Wir vergeben 3 von 5 Dönern für Hisar Fresh Food.
So gefällt es mir
viel gutes ist sehr gut