Heute nehmen wir einen Geburtstagsdöner zu uns. Metin wird 90 und zur Feier des Tages wollen wir mal was mit Zeitgeist zu uns nehmen. Was Modernes. Was liegt da näher, als zu 7 Days – finest fresh food auf der Hauptstraße zu latschen und uns den Döner-Geschmack des nächsten Jahrzehnts reinzupfeifen? Los geht’s.
Das Ambiente
Seven Days liegt an der sonnenbeschienenen Hauptstraße im Homie-Kiez Schöneberg. An dieser Pulsader der Stadt gibt es gleich zwei Filialen von Seven Days. Wir waren bei der einen von den beiden. Yeah. Es ist der größere.
Drinnen könnte man sitzen, wenn das erlaubt wäre. Draußen darf man auch nicht stehen. Wir nutzen deshalb den Grünstreifen in der Mitte der Hauptstraße und finden das gut. Grundsätzlich bietet die Gegend Unterhaltung und Freude, also ein gutes Ambiente, um einen Döner zu essen.
Der Service ist aufs Mindestmaß reduziert. Hier wird kein Wort zu viel gewechselt. Während der eine der beiden Dönerverkäufer routiniert meine Frage ignoriert, spult der andere konzentriert das „Scharfe Soße, Knoblauchsoße?“-Programm ab. Es ist amüsant unfreundlich bei Seven Days.
Ich versuche es mit einem freundlichen Einstieg in ein Gespräch und sage: „Sehr modern hier bei euch!“ Darauf erwidert der gesprächigere von den Beiden: „Gleich essen?“
Der Döner
Wir bestellen zwei Döner. Achtung: Seven Days bietet einen Future-Döner. Das Brot ist gut gebacken und schmeckt. Darauf kommt je nach Gusto Kalbfleisch oder Chicken. Salat sowieso. Auch gegrilltes Gemüse hatten wir schon häufiger auf einem Döner. Obendrauf bietet Seven Days aber eine heiße Käsesauce, nämlich Hot Cheese. Die nehmen wir natürlich auch. Darüber kommt dann noch Schafskäse. Und der Kunde hat die Wahl aus 5 oder noch mehr verschiedenen Soßen. Modulküche par excellence oder so. Alles sieht sehr ansprechend aus und ist auch entsprechend präsentiert. Maximales Angebot.
Unsere Döner sehen schick aus. Das Brot ist lecker, das Gemüse ist schön gegrillt und schmeckt gut. Das Fleisch ist auffallend geschmacksfrei. Vielleicht ist der Geschmack auch in der Soße ertrunken. Die Hot-Cheese-Soße ist im Wesentlichen eine warme Käsepampe, die vermutlich ganz gut versteckt, dass der Rest gar nicht so dolle nach irgendwas schmeckt. Viel hilft viel, hat man sich vielleicht gedacht.
Das Fazit
Seven Days besticht nicht durch freundlichen Service. Die Gegend in Schöneberg ist aber immer einen Besuch wert und bietet viel Berliner Diversität. Der Döner an sich hat Licht und Schatten und bemüht sich, das möglicherweise schon angestaubte Image abzulegen. Also packt man alles Mögliche, das woanders schon funktioniert, mit drauf. Dabei wird nicht immer auf den Geschmack geachtet. So kommt es, dass man hier einen Döner für 5,50 Euro bekommt, auf dem sehr viel drauf ist, der aber ganz schön langweilig schmeckt.
3 von 5 Dönern.
Das Dönerverkäuferzitat
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